Ein Wochenende in Stockholm
Ein Wochenende in Schwedens Hauptstadt Stockholm
Stockholm ist eine sehr lebendige Stadt und bietet eine schöne Mischung aus moderner Metropole und mittelalterlicher Altstadt. Besonders das ringsum liegende Meer verleiht der Hauptstadt Schwedens einen besonderen Flair.
Ein Wahrzeichen sucht man hier allerdings vergeblich. Nicht falsch verstehen, Stockholm ist als Ganzes wunderschön: die Häuser scheinen alle frisch gestrichen und renoviert, die Straßen sind sauber, die Sehenswürdigkeiten herausgeputzt, selbst die Menschen erscheinen viel schöner als in den meisten anderen Städten.
Doch gibt es hier meiner Meinung nach keine herausragende bauliche Erscheinung wie den Eiffelturm, Kölner Dom oder eine Sagrada Familia.
Als Hauptattraktion wird für Stockholm meist das Kriegsschiff “Vasa” genannt, welches sich in einem Museum befindet. In Stockholm macht es wohl am meisten Sinn, sich eine Insel nach der anderen vorzunehmen. 2 volle Tage reichen hierzu für Stockholm völlig aus. Praktisch sind hier die
Öffentlichen Verkehrsmittel
Eine Fahrt einfache Fahrt mit der U-Bahn, Bus oder Fähre kostet SEK 43.
Allerdings sollte man sich überlegen, für Stockholm gleich eine Tageskarte um SEK 120 oder 72 Stunden um SEK 240 zu nehmen. Damit kann man dann soviel fahren wie man will. Zum Beispiel hat man von der Fähre von Djurgården eine wunderbare Aussicht auf Gamla Stan, oder auch die U-Bahn Station “T-Centralen” ist ebenfalls schon einen kurzen Stopp wert.
Infos zum Flughafenbus findet ihr übrigens ganz unten bei dem Stadtteil „Norrmalm“, da sich hier der Bahnhof befindet.
Djurgården
Djurgården ist die Museums- und Erholungsinsel von Stockholm und wird oft als Stockholms grüne Lunge bezeichnet, da man hier gut spazieren, Fahrradfahren oder Paddeln kann. Die Insel ist gut zu Fuß, Auto, Bus und Straßenbahn zu erreichen. Hier befindet sich der Vergnügungspark “Gröna Lund”, das große Freilichtmuseum “Skansen” und zahlreiche Museen, so wie das Abba Museum, Liljevalchs Kunsthalle, das Spritmuseum, das Nordische Museum (hier von außen am Bild) Junibacken für Kinder, das Aquaria Vattenmuseum und natürlich das Vasamuseum, in dem sich das Kriegsschiff Vasa befindet. Da wir weder Abba Fans sind, noch Kinder dabei haben und schon genügend Aquarien gesehen haben, konzentrieren wir uns auf das…
Vasamuseum (Vasamuseet)
Dies ist wirklich eines der Highlights von Stockholm. Um das Flaggschiff Vasa herum wurde ein eigenes Museum errichtet. Warum ist dieses Schiff so berühmt?
Bei dem eindrucksvollem Flaggschiff handelt es sich um den ehemaligen Stolz der schwedischen Marine. Als das Schiff 1628 auslaufen sollte, sank es bereits im Hafen. Auslöser dafür war eine starke Windböe. Das Schiff schwankte und Wasser lief durch die zahlreichen Kanonenpforten des untersten Decks ins Schiff hinein. Mindestens 30 Leute kamen dabei ums Leben. Heute weiß man, dass die Dimensionen vom Schiff falsch berechnet wurden, bzw das Schiff zu wenig Balast getragen hat. Kurz gesagt, war es für die vielen Kanonen einfach zu schmal.
Genau 333 Jahre später, im Jahr 1961, kam das Schiff wieder ans Tageslicht, in dem es durch aufwendige Bergungsmaßnahmen aus dem Meer gezogen wurde. Über 98% des Schiffes sind im Originalzustand erhalten geblieben. Sogar die Segel sind noch intakt, da manche nie ausgefahren wurden. Die Farben des ehemaligen bunt bemalten Flaggschiffs gingen zwar verloren, konnten aber ebenfalls größtenteils rekonstruiert werden.
Auf insgesamt 3 Ebenen kann man rund um das Schiff gehen und es von wirklich allen Seiten betrachten. Betreten kann man das Schiff nicht, allerdings sind wichtige Einrichtungen wie die Kapitänskajüte oder ein Deck mit Kanonen nachgebaut. Diese kann man von der Nähe aus betrachten. Dazu gibt es noch 2 verschiedene Filme die in Schleife laufen und die Geschichte des Schiffes erklären. Alles in allem ein wirklich sehr gelungenes Museum mit einem einzigartigem Schiff.
Eintrittspreise:
Erwachsene: 130 SEK
Kinder (0-18 Jahre): 0 SEK
Studenten (mit Ausweis): 110 SEK
Von der Inseln Djurgården gibt es übrigens Fähren nach Gamla Stan mit fantastischem Ausblick auf die Stadt.
Vasastaden
Eigentlich gibt es an diesem Stadtteil, der nördlich von Norrmalm liegt, nichts besonderes zu berichten, allerdings haben wir hier unsere sehr empfehlenswerte Unterkunft.
Hotel Hellsten liegt in einer ruhigen Nebenstraße ca. 150 Meter von der U-Bahn Station Rådmansgatan entfernt.
Die Zimmer verfügen alle über eine gemütlichen Holzfußboden und in unserem Fall ein sehr bequemes Doppelbett. Für ein Wochenende ist das Zimmer ausreichend groß. Das Bad hat eine geräumige Dusche und verfügt über eine Fußbodenheizung. Preis-Leistung hat hier wirklich gepasst, besonders wenn man bedenkt, dass Hotelzimmer in Stockholm wirklich teuer sind. Oft bekommt man zu dem Preis nur Zimmer ohne Fenster- was zu meiner Überraschung in Stockholm sehr oft vorkommen dürfte.
Besonders erwähnenswert finde ich auch das Frühstück, welches im schönen Wintergarten serviert wird. Hier ist alles dabei, von knusprigem Speck, Rührei, weiches Ei, Köttbullar, Pancakes, Brote, Marmelade, Schinken, Käse, frischem Obst, Joghurts usw usw. Den recht trinkbaren Cafè und Tee gibts übrigens auch jederzeit gratis im Hotel.
In Vasastaden sind jedoch auch die vielen Lokale und Cafès erwähnenswert. Diese waren gleich um einiges günstiger als z.B. in Gamla Stan.
Besonders Preiswert war die Crazy Horse Saloon & Bar, nur ein paar Meter vom Hotel auf der Hauptstraße Sveavägen 60 gelegen.
Der Tagesburger hat gerade mal 98 Schwedische Kronen gekostet. Gefüllt mit Speck, Käse und Eierschwammerl (Pfifferlinge)- eine wirklich ungewöhnliche aber äußerst leckere Kombination. Dazu handgeschnittene Pommes. Das Highlight war aber das Bier: 32 Kronen (ca. 3,5€) für das 0,4l Glas- ein echtes Schnäppchen für Stockholm. Gut, vom Ambiente kann man halten was man will, aber einen kurzen Stopp kann man hier jedenfalls einlegen.
Gamla Stan
An diesen kleinen Stadtteil führt wohl kaum ein Weg vorbei. Gamla Stan ist das mittelalterliche Zentrum von Stockholm.
Groß ist es allerdings nicht. Wenn man die vielen kleinen Lokale, Geschäfte und Sehenswürdigkeiten nicht beachten würde, könnte man die Altstadt wohl in 10min zu Fuß durchquert haben, egal in welche Richtung. Doch es wäre viel zu schade die farbenprächtigen Gasen nicht zu beachten.
Nördliches Ende Gamla Stan
Auf diesem Foto stehen wir hinter dem Reichstag auf der Brücke "Riksbron" und sehen im Hintergrund die Königliche Oper (auf Norrmalm gelegen)
St. Jacobs Kyrka- Jakobskirche
Eigentlich bereits auf Norrmalm gelegen, doch auch im Hintergrund vom ersten Foto noch gut zu sehen
Reichstag (Riksdag)
Ganz im Norden von Gamla Stan befindet sich der “Reichstag (Riksdag)", der heutige Sitz des schwedischen Parlaments (eigentlich ist es auf einer eigenen Insel namens Helgeandsholmen gelegen). Von dort aus sieht man auch schon eines der Highlights von Gamla Stan, das Königliche Stadtschloss.
Königliche Stadtschloss (Kungliga Slottet)
Hier zeigt sich, was ich anfangs gemeint hat, dass Stockholm zwar schön ist, die prächtigen Bauten aber fehlen. Selbst das Königsschloss sieht von außen eher schlicht aus, eigentlich nicht sehr königlich, sondern eher zweckmäßig kühl.
Direkt vor dem Stadtschloss befindet sich die Große Kirche Storkyrkan. Die Kirche ist einer der ältesten Gebäude der Stadt, dessen erste Erwähnung 1279 stattfand. 1306 wurde sie schließlich eingeweiht.
Im Schloss selber sieht es aber schon ganz anders aus. Hier gibt es gleich mehrere Museen zu besichtigen:
Das Antikmuseum Gustavs III., das Museum Tre Kronor, die Schatzkammer und die Rüstkammer mit Königsgewändern, Rüstungen. Zudem kann man die Gemächer der Königsfamilie besichtigen, dazu den Reichssaal und die Ordenssäle.
Sehenswert ist auch der Wachwechsel, der täglich um 12.15 stattfindet (an Sonn- und Feiertagen um 13.15)
Entlang der Västerlånggatan und Österlånggatan (beide gehen von Norden bis Süden ganz Gamla Stan entlang) befinden sich zahlreiche Restaurtants, Souveniershops und Bars. Hier tummeln sich die meisten Touristen.
Einer der bekanntestens Sehenswürdigkeit, fast direkt an der Västerlånggatan gelegen, ist Stortoget, der frühere Marktplatz im Zentrum von Gamla Stan. Diese bunten Gebäude zieren zahlreiche Postkarten und sind oft das Aushängeschild von Reiseangeboten nach Stockholm. Allerdings wird mir erst hier bewusst, dass diese wohl oft maßlos in Photoshop bearbeitet und die Farben auf Bildern übersättigt sind. Bei unserem Besuch strahlen sie jedenfalls bei weitem nicht so- vielleicht gehören sie aber einfach nur wieder mal neu gestrichen. Tagsüber fast unscheinbar, kommen am Abend im Schein der Flutlichter dann aber doch die Farben besser zur Geltung. Am gleichen Platz befindet sich auch das Nobel Museum.
Im Süden von Gamla Stan, fast am Ende der Västerlånggatan gelegen, befindet sich gleich neben eines “Bröd & Salt” die Mårten Trotzigs Gränd, die schmalste Gasse Stockholms. Gerade mal 90cm ist sie breit. Hier kann es also schon mal Staus geben.
Appropps “Bröd & Salt”
Diese Kette bietet leckere Backwaren und findet sich öfters in Stockholm. Meistens bekommt man die gewöhnlichen “Bullar” in Aktion mit einem Cafe, noch besser schmecken aber die mit Apfelmus gefüllten “Mandelbullar”
Riddarholmen
Dieser Stadtteil, die Insel der Ritter, befindet sich am Nordwestlichen Teil von Gamla Stan, ist aber ein eigener Stadtteil. Einige sehr schöne Gebäude findet man hier, wie zb das Riddarhuset und den Bondeska Palatset. Hauptattraktion der Insel ist aber die Riddarholmskyrkan, die Begräbnisstätte der schwedischen Könige. Überraschend wenige Touristen finden hierher…
Von Riddarholmen sieht man direkt rüber auf das Stadshuset, auf Kungsholmen gelegen. Das wollen wir als nächstes besuchen.
Kungsholmen
Viel gibt es in diesem Stadtteil eigentlich nicht zu sehen, doch findet man an der südöstlichsten Spitze das Stadthaus (Stadshuset). Nicht verwechseln sollte man es mit dem Rådhuset, dem Ratshaus. Hier kann es leicht zu Verwechslungen kommen, da die U-Bahn Station so heißt, an der es zum Stadthaus geht.
Stadthaus (Stadshuset)
Das Stadthaus kann man fast schon als Wahrzeichen Stockholms bezeichnen, da es auf den meisten Panoramafotos vom Meer aus oder dem anderen Ufer zu sehen ist. Erst 1923 wurde das Gebäude erbaut, sieht also älter aus, als es eigentlich ist. Ca. 8 Millionen Ziegel wurden für den Bau verwendet.
Besichtigen kann man das Gebäude nur mit einer geführten Tour, die SEK 110 kostet und 45min dauert. Ehrlich gesagt verstehen wir nicht ganz, wofür man für die paar Räume eine Tour braucht, aber gut, anders kann man sie einfach nicht sehen.
Zuerst geht es in die “Blaue Halle”, die allerdings rot ist. Eigentlich hätte sie ursprünglich blau werden sollen. Aber dann gefielen dem Architekten die roten Ziegelsteine so gut, dass er die Mauern doch nicht verputzen ließ. Bis dahin hatte sich aber der Name “Blaue Halle” schon etabliert, weswegen er einfach beibehalten wurde. Hier findet alljährlich am 10. Dezember das Nobelpreis-Bankett statt.
Noch beeindruckender ist der “Goldene Saal”, der auch tatsächlich golden ist. Hier wird die Geschichte Schwedens vom 9. Jahrhundert bis zu den 1920er- Jahren dargestellt. Die Bilder bestehen aus 18 Millionen Mosaiksteinchen aus Glas und Gold. In diesem Sall findet der Ball im Rahmen der Nobelpreisfeier statt.
Zu sehen gibt es auch noch den Raatsaal in dem die 101 Mitglieder der Stockholmer Stadtverordnetenversammlung tagen und noch ein paar kleinere Räume, die aber alle nicht mehr so imposant sind.
Den 106m hohen Turm kann man auch begehen, allerdings hätten wir eine Wartezeit von mehr als einer Stunde gehabt. Eintritt wäre auch nochmal extra gewesen, also verzichten wir darauf. Angeblich soll das Panorama von oben sehr schön sein. Wir beschließen aber, uns ein gratis Panorama von Stockholm zu geben, allerdings von Södermalm aus. Vom Ufer am Stadthaus hat man übrigens wieder einen sehr schönen Blick zurück auf Riddarholmen und Umgebung.
Södermalm
Söderalm, oder einfach nur Söder, sollte man sich bei seiner Stockholm Reise auf keinen Fall entgehen lassen. Kneipen, Cafès und Boutiquen prägen hier das Stadtbild. Besonders empfehlen können wir einen kleinen Spaziergang durch diesen Stadtteilen der einen wunderbaren Ausblick auf Stockholm bietet:
Ausgangspunkt ist die U-Bahn Station “Mariatorget”, die sich am gleichnamigen Platz befindet. Man geht in Richtung des Springbrunnens “Tors fiske” (Thors Fischzug). Der Brunnen zeigt übrigens den Kampf des germanischen Gottes Thor mit der Midgardschlange. Man geht weiter nördlich des Parks, überquert die Straße und geht teilweise über Stufen hinauf auf die Uferfelsen Södermalms. Die Bastugatan kreuzend, erreicht man schließlich den Monteliusvägen, von wo aus man ein großartiges Panorama von Gamla Stan erhält. Dieser Platz eignet sich auch hervorragend für eine kurze Rast oder ein kleines Picknick auf der Parkbank.
Folgt man den kopfsteingepflasterten Weg Richtung Osten, erreicht man man über die Guldfjärdsterrassen und die Goldgränd den Slussen mit dem auffälligen Fahrstuhl Katarinahissen, der allerdings bis 2019 außer Betrieb ist. Per Stufen kann man aber trotzdem hinauf und hat nochmal eine schöne Aussicht. Allerdings befand sich zum Zeitpunkt unseres Besuches im Herbst 2017 eine riesige Baustelle davor, die nicht den Anschein hatte, so bald aufgelöst zu werden.
Nun folgt man dem eingezäunten Gehweg wieder Richtung Södermalm (und kommt an diesem lustig bemalten Gebäude vorbei) und erreicht den Mosebacke Torg und gelangt über Stufen wieder in die Fiskargatan.
Schließlich gelangt man zur Katarina Kirche, die 1990 durch einen Brand fast vollständig zerstört wurde. Danach gehen wir zurück ins lebendige Zentrum von Södermalm rund um SoFo (Söder om Folkungar, bzw South of Folkungar)
Lokaltipps für Södermalm/ Stockholm
Nach diesem schönen Spaziergang gehen wir ins Bistro Boheme.
Das Bistro in der Drottninggatan 71A entdecken wir ganz zufällig. Zahlreiche junge Leute sitzen in der Nachmittagssonne und genießen ihre Getränke.
Wir ergattern noch 2 Plätze und bestellen uns ein Bier, so glauben wir zumindest- unter den Bieren steht auf der Karte “Mjölkig”, was wir für ein schwedisches Bier halten. Von wegen!
Mjölkig bedeuet Milchig (ja klar, wenn man das so ließt leuchtet es ein, doch wer vermutet das in einer Bierliste). Na jedenfalls bekommen wir zwei wunderschöne Gläser gefüllt mit Bierschaum…ok, daraufhin bestellen wir uns dann doch 2 richtige Bier. Schwedisches Bier haben sie nicht, also muß es wohl doch Pilsner Urquell sein…damit können wir gut leben.
Mit dem Durst kommt auch der Hunger. So spazieren wir weiter ins nicht weit entfernte Restaurant “Grannen” (Skånegatan 51). Dieses Restaurant hat auf Tripadvisor 5 von 5 Sternen, belegt aber zum Zeitpunkt unseres Besuches nur den 332. Rang. Für uns völlig unverständlich, denn wir können es so wie alle anderen Bewerter wirklich wärmstens empfehlen! Denke diese Position wird sich in Zukunft deutlich verbessern!
Wir haben Glück und bekommen von den wirklich sehr freundlichen und humorvollen KellnerInnen einen Tisch zugewiesen (reservieren ist empfehlenswert).
Das Lokal ist äußerst gemütlich im Stile eines Wohnzimmers (mit Holzboden mit Teppichen, Bücherregal, schicken Biedermeier Sofas, Stehlampen, Holztischen usw.) eingerichtet.
Wie so oft in Schweden gibt es nur eine Handvoll Speisen zur Auswahl. Wir entscheiden uns für die “Bouillabaisse“ (Meeresfrüchtesuppe) und die “Köttbullar”, die berühmten schwedischen Fleischbällchen. Beide Gerichte sind zu unserer vollen Zufriedenheit. Dazu gönnen wir uns eine Flasche Wein (in Schweden spart man sich übrigens gleich einiges wenn man flaschenweise bestellt).
Während des gesamten Besuches hörten wir übrigens nur Schweden reden, was wohl ebenfalls beweißt, dass hier keine Touri-Abzocke betrieben wird, sondern sich auch bei Einheimischen höchster Beliebtheit erfreut.
Nun sind wir auch schon in richtiger Trinklaune und besuchen die “No Name Bar”, die sich nur 5 Minuten zu Fuß in der “Folkungagatan 69” befindet. Die Folkungagatan ist übrigens einer der belebtesten Straßen in Södermalm– hier findet sich bestimmt für jeden Geschmack etwas. Als wir die Bar betreten, haben wir das Gefühl den Altersdurchschnitt um einiges zu heben. Hier befinden sich wohl fast ausschließlich schwedische StudentInnen. Die Bar ist rappelvoll.
Besonderes darf man sich von dieser Bar nicht erwarten, jedoch sind die Preise fast unschlagbar. Frisch gezapftes 0,4l Bier gibt es hier um SEK 39 (knapp über 4€). Allerdings muß man es sich auch selbst von der Bar holen. Auch die Burger kosten hier alle nur um die SEK 100; haben wir aber nicht probiert, da wir ja gerade gegessen hatten. Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass zum Zeitpunkt unseres Besuches überhaupt keine Musik läuft, oder zumindest nur extrem leise. Dementsprechend ruhig können sich auch die Leute hier im Lokal miteinander unterhalten.
Am nächsten Abend gehen wir auch noch ins “Made In Sweden” (auch wieder in der Folkungagatan, allerdings #102) essen, welches wir ebenfalls sehr empfehlen können.
Hier gibt es 25 verschiedene Fassbiere. Norrland Guld (0,4l) kostet hier SEK 45, Mellruds Ale (0,5l) gibt es um SEIK 69.
Zum Essen entscheiden uns beide für den Wildteller mit Kartoffelpüree um SEK 179, der uns ausgesprochen gut schmeckt.
Etwas befremdlich sind hier allerdings die Abba Bilder…
Östermalm
Hier geht es etwas nobler zu, das zeigt sich schon im äußeren Erscheinungsbild und den hier ansässigen exquisiten Boutiquen. Das Herz dieses Viertels bildet der Stureplan, der zentrale Platz. Hier haben sich rundherum Bars und Clubs angesiedelt (die aber nicht nach unserem Geschmack sind).
Wären hier nicht die Saluhalle (Saluhall), hätten wir dieses Viertel allerdings ausgelassen. Leider war die backsteinerne Markthalle aus dem Jahre 1890 während unseres Besuches im Umbau. Zweckmässig wurde daneben eine große Halle aus Holz wohl zwischenzeitlich platziert.
In der Halle gibt es alles, was das kulinarische Herz begehrt: Austern, frischen Fisch, Krabben, Hummer jeder erdenklichen Art, Aufstriche, feinstes Fleisch und Wurst und auch mehrere kleine Restaurants. Wir entscheiden uns für eines mit dem Namen “Malenders” und bestellen uns gegrillten Lachs, zu dem man 4 verschiedene Arten von Beilagen nehmen kann. Die Variationen waren einfach großartig. Kürbis mit Schafskäse, Schalotten und Oliven, oder Bulgur mit Spinat und verschiedenen Kräutern. Absolut empfehlenswert für einen guten, günstigen und schnellen Imbiss zu Mittag. (Achtung: Sonntags ist die Halle geschlossen!)
Norrmalm
Dieser Stadtteil ist die moderne City der Stadt. Neben vielen Hotels, Bürokomplexen und Regierungsgebäuden, befinden sich hier auch die großen Einkaufsstraßen. Erste Anlaufstation ist hier meist die “Drottinggatan” oder die “Kungsgatan”, die meiner Meinung nach wie die meisten Einkaufsstraßen Europas aussehen- die Geschäfte sind völlig austauschbar. Überhaupt fehlte uns zum Shoppen in Stockholm das nötige “Kleingeld” 😉
In Norrmalm befindet sich auch der Hauptbahnhof, bei dem auch die Busse “Flygbussarna” vom Flughafen Arlanda/Stockholm ankommen. Dies ist die günstigste Art in die Stadt zu kommen und kostet um die SEK 100.
Im Lobbybereich befindet sich auch noch die bekannte “Icebar”, die wir aber selber nicht besucht haben.
Ansonsten gibt es keine wirklich interessanten Häuser oder Plätze in Norrmalm, außer vielleicht diesem hier…
Allerdings möchte ich noch ein Restaurant erwähnen, nämlich:
Auf tripadvisor rangiert dieses sehr kleine aber feine Restaurant in der Nähe des Hauptbahnhofs so um Platz 50- unserer Meinung nach völlig zu Recht. Auch hier gibt es nur um die 7 Speisen + vl. ein Tagesgericht. Wir ergattern gerade noch einen Platz an der Bar, eine Reservierung für einen Tisch ist also empfehlenswert. Das Restaurant ist sehr gemütlich aber modern eingerichtet, mit den in Stockholm typischen Holzboden, Holztischen, einer geschmackvollen Bar und einem Luster aus Hirschgeweihen.
Sandra bestellt sich ein faschiertes Elch Steak mit Kartoffelpüree und Lingonbeeren. Ich selber bestelle mir ein mit Wacholder mariniertes Reh mit Petersilienwurzel und Zitronensauce, welches einfach nur fantastisch schmeckt. Als Nachspeise teilen wir uns Cranberries mit Caramelsauce, die wir aber dann doch sehr überteuert finden. Alles in allem aber ein äußerst empfehlenswertes Restaurant.
Knut Restaurang & Bar, Upplandsgatan 17
Einen Tipp habe ich noch. Sollte es zufällig zu eurer Reisezeit im Vasateatern (Vasagatan 19, direkt ums Eck vom Bahnhof, neben dem Grand Hotel) ein Konzert oder Theateraufführung geben, dann ist das eine wunderschöne Location.
Ich hatte das große Vergnügen die Foo Fighters bei einem Secret Gig sehen zu dürfen. Aber ich hör jetzt lieber auf, bevor ich noch einen Shitstorm ernte 😉
Übrigens: In Stockholm braucht man wirklich nie Bargeld einstecken haben. Ausnahmslos alle nehmen Kredit- oder Bankomatkarten. Im Vasateatern hatten sie nicht einmal Bargeld zum wechseln!