Kruger-Nationalpark

Der Kruger-Nationalpark

13. Mai, Tag 4: Kruger-Nationalpark inkl. Sunset Drive

Von unserer Unterkunft in Hoedspruit (siehe Panorama Route) brechen wir um 6:00h in Richtung Kruger-Nationalpark auf. Google meint wir brauchen 28min hin, doch das stimmt nicht! Hier ist ein falscher Eintrag auf Google. In Wirklichkeit braucht man mindestens 45min hin. Sehr ärgerlich, da wir hier kostbare Zeit verlieren, da Wild in den frühen Morgenstunden am aktivsten ist. Am Eingang muß man auch noch Zettel ausfüllen und Reservierungen vorlegen. Im Shop kaufen wir noch eine Straßenkarte mit einer Beschreibung der Tiere um 85 Rand (sehr empfehlenswert!) etc. Als wir endlich im Kruger- Nationalpark (im deutschen übrigens oft fälschlicherweise als “Krüger” bezeichnet) sind, ist es bereits 7:20h, reichlich spät also. Seht also zu, dass ihr wirklich rechtzeitig dort seid.

Wir fahren zunächst die Hauptstraße entlang und sehen schon nach ein paar Metern die ersten Impalas (die sieht man übrigens ständig). Nach einiger Zeit biegen wir links ab auf die S39. Wir denken uns, dass auf den Nebenstraßen weniger los ist, darum das Wild nicht so aufgescheucht ist und wir deswegen mehr sehen werden. Ich kann euch gleich sagen: falsch gedacht!

Ja, die Straßen sind einsamer, aber mehr Augen sehen auch mehr. Auf den Nebenstraßen war es schon immer idyllischer, haben auch viele Tiere wie jede Menge Elefanten, Giraffen, Zebras, Warzenschweine, Affen und mehr gesehen. Die einzigartigen bzw. seltenen Tiere haben wir aber alle auf der Hauptstraße oder Dank anderer Leute gesehen. Hier bleiben die Autos stehen, schauen, geben Infos und Sichtungen weiter. Macht also eine Mischung aus beiden. Auf keinen Fall sind aber die Hauptstraßen schlechter.

Einzelne Tiersichtungen zu nennen wäre an dieser Stelle jetzt unsinnig. Die Tiere bewegen sich ja schließlich. Eine Hilfe gibt es allerdings noch. Wenn ihr in den Kruger Park einfährt, oder eines der vielen Restcamps zur Nächtigung oder für eine Pause besucht, gibt es immer eine Magnettafel mit den Sichtungen des Tages und des Vortages. Die Besucher markieren mit verschiedenfarbigen Magneten die Sichtungen. Ausgenommen die der Rhinos, deren Standorte man wegen der Wilderer geheim hält.

So hat man doch Anhaltspunkte, wo sich einer der “Big 5” aufhalten könnte. Was sind überhaupt die Big 5? So bezeichneten die Jäger früher die großen 5 Tiere in Südafrika. Die Auswahl bezieht sich dabei nicht in erster Linie auf die Körpergröße der Tiere, sondern vorwiegend auf die Schwierigkeiten und Gefahren bei der Jagd auf sie.

Die großen 5 sind: Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard.

Schon in den ersten Stunden haben wir 2 der 5 gesehen, nämlich eine Menge Elefanten und Büffel. Dazu sichten wir noch Giraffen, Kudus, Impalas, Affen, Zebras und mehr…

 

Nach unserem Ausflug auf der S39, kehren wir auf die Hauptstraße H-1-4 zurück, welche dann in die H1-5 übergeht, und biegen dann rechts auf die H8 in Richtung Olifants ab, wo sich unser Quartier befindet. Um 13:30 checken wir ein und machen mal Pause. Von den vielen Eindrücken und der Fahrerei der letzten Tage sind wir extrem müde. Spontan entschließen wir uns zu einem geführten „Sunset Drive“. Zwar glauben wir nicht, dass wir hier besonders viel sehen wenn es finster ist, doch haben wir einfach keine Lust mehr, wieder selbstständig zu fahren. Auch das ständige konzentrieren und Ausschau halten strengt enorm an.

Das Olifants:

Viele Reiseführer beschrieben dieses Camp als das schönste im Kruger-Nationalpark. Wir stimmen zunächst zu. Vom Restaurant ist die Aussicht auf das Tal ist wirklich beeindruckend, Tiere oder gar Elefanten sehen wir jedoch gar keine. Leider stinkt es zudem auf der Terrasse des Restaurants und es wimmelt vor Wespen, sodass wir immer drinnen essen müssen.

Im Olifants gibt es übrigens auch einen Supermarkt mit allem nötigem.

Unser BG2UT Bungalow um 1.236 Rand (ca. 80€) ist dafür wirklich schön gelegen, mit Aussicht auf die andere Seite des Tals. Das Bungalow selber wirkt aber doch schon etwas abgewohnt. (Im Nachhinein meinen wir, es gibt schönere, doch dazu später mehr.)

 

Sunset Drive

Der Jeep fasst insgesamt 23 Sitzplätze. Zum Glück ist die Tour aber nicht ausgelastet, wir sind nur 12. So hat jeder relativ gute Sicht. Wir besonders, da ich den Doppelsitz neben der Treppe wähle- wir haben also keine Nachbarn und somit Sicht auf beide Seiten.

Die Fahrt beginnt um 16:30. Die erste halbe Stunde sehen wir kaum Tiere. Ein paar Elefanten und Tiere in der Ferne, und das wars auch schon. Selbst unser Guide sagt, dass man nicht immer was spannendes sieht. Einfach leise und geduldig sein, dann klappt das schon.

Als die Stimmung schon etwas bergab geht, “schreit” ein Spanier plötzlich “Stopp Stopp” zum Fahrer. Alle  suchen wild umher. Zum Glück sehe ich sofort was er meint: einen Leoparden, der keine 10 Meter von uns auf einem Ast sitzt. So nah, und trotzdem hat ihn sonst keiner gesehen. Ich schieße sofort ein paar Fotos. Leider schreien ein paar blöde Touris viel zu laut “what do you see, what do you see” und verschrecken den Leoparden, der vom Ast springt. Echt ärgerlich. Da er aber auf Jagd nach einem Impala ist, bleibt er zum Glück in der Gegend, sodass ich noch ein paar Fotos schießen kann.

 

Südafrika 670- Kruger-Nationalpark Sunset Drive Leopard

Leider schreien ein paar blöde Touris viel zu laut “what do you see, what do you see” und verschrecken den Leoparden, der vom Ast springt. Echt ärgerlich.

Da er aber auf Jagd nach einem Impala ist, bleibt er zum Glück in der Gegend, sodass ich noch ein paar Fotos schießen kann. 

Wir wollen ihn aber nicht weiter bei der Futtersuche stören und fahren weiter. Jetzt haben wir 3 der großen 5 gesehen, was für ein Erlebnis.

Von da an scheint es auch plötzlich mit den Sichtungen bergauf zu gehen: Hyänen, einen Schakal, eine riesige Herde Büffel, ein Nilpferd, eine Eule, Giraffen, eine Zibetkatze und dann noch Elefanten aus nur 5 Meter Entfernung, die gerade einen Baum umreißen. Da kann man sich nun wirklich nicht mehr beschweren. Nur zum fotografieren ohne Stativ ist es einfach zu finster, darum gibts an dieser Stelle auch ein paar unscharfe Fotos. Auf jeden Fall sind wir sehr froh, diese Tour gemacht zu haben.

 

Südafrika 745- Kruger-Nationalpark Olifants Nachthilmmel

Um ca. 19:30h kehren zum Olifants Park zurück, genießen noch den wunderschönen Sternenhimmel und verbringen die Nacht in unserem Bungalow. Wir gehen früh schlafen, da wir gleich am nächsten Morgen einen “Morning Walk” durch den Bush geplant haben.

14. Mai, Tag 5: Kruger Nationalpark inkl. Morning Walk

Morning Walk

Früh morgens um 5:30 geht es los. 3-4 Stunden soll die ganze Angelegenheit dauern, inkl Anfahrt. Wir sind schon etwas nervös. Zwar sind hier 2 Guides mit Gewehren dabei, aber man weiß ja nie, was für ein Tier hinterm Busch auftaucht.

Wie sich aber später herausstellt, haben wir uns völlig unbegründet Sorgen gemacht. Als wir nach einer halben Stunde Autofahrt an unserem Ausgangspunkt eintreffen, erklärt uns der Guide, dass der Morning Walk dazu gedacht ist, um “kleine” Sachen zu entdecken. Also solche Dinge, die man vom Auto aus im Vorbeifahren nicht sieht. Sprich Fußspuren, Vogelnester, Krabbeltiere und ähnliches. Für Wildsichtungen sind wir viel zu laut. Die Tiere fliehen, bevor man in die Nähe kommt. Wir beobachten nicht, sondern werden beobachtet. Ich denke mir nur “na geh, Scheiße”.

Achja, um Scheiße gehts auch sehr oft. Immer wieder werden wir gefragt, welches Tier wohl diesen Haufen oder Kügelchen hinterlassen hat. Tatsächlich ist das aber recht interessant, da man sich hier ziemlich verschätzt. Diese weiße Scheiße fand ich besonders interessant. Na, wißt ihr, von welchem Tier das ist?

 

Von Hyänen. Die fressen nämlich so viele Knochen mit, sodass ihr Kod weiß ist. Neben der Scheiße sehen wir auch noch viele Fußspuren. Aber Löwen oder ähnliches gibt es nirgends. Selbst die Impalas, die auf der Straße 1 Meter neben dem Auto stehen, ergreifen hier die Flucht. Die sieht man höchstens aus 100 Metern. Ein schöner Moment ist aber, also wir ein paar Giraffen entdecken- oder besser sie uns. Die haben uns wohl schon von mehreren km Entfernung gehört. Insgesamt ist der Morning Walk schon recht nett und vor allem lehrreich. Großes Wild darf man sich hier nicht erwarten.

Müßte ich mich heute zwischen Sunset Drive und Morning Walk entscheiden, würde ich eindeutig den Sunset Drive nehmen. 3,5 Stunden später erreichen wir wieder Olifants. Wir frühstücken, checken aus und machen uns am Weg zum Skukuza Restcamp (mit Mittagspause im Satara), wo wir eine zweite Nacht gebucht haben. Wir entscheiden uns mal für die Hauptstraße, da die Strecke doch recht weit ist. Wirklich, man unterschätzt die Strecken ständig, da man immer wieder für Beobachtungen stehen bleibt.

Wie aber schon eingangs erwähnt, gibt es auf der Hauptstraße ebenfalls mehr als genug, falls nicht sogar mehr zu entdecken, als auf den Nebenstraßen. So auch in diesem Fall. Noch vor Satara Restcamp treffen wir auf der H1-4 auf 2 Elefanten die sich duellieren. Wir beobachten das Schauspiel gleich 20 Minuten lang, bis wir weiterfahren. Ich halte es auf Video fest (am Ende pisst der eine Elefant, was sagen wir mal…imposant ist 😉

Nur ein paar hundert Meter weiter treffen wir auf gleich 5-10 Autos, die alle am Straßenrand stehen. Das kann nur was großes sein. Tatsächlich, hier sind Löwen gesichtet worden. Jetzt liegt der Löwe unter einem Baum und 2 Weibchen mit ihren Kleinen unter einem anderen. Die Distanz ist enorm, aber schließlich bekommen wir den Löwen ganz zu sehen, und auch die Weibchen haben hin und wieder ihren Kopf zu uns gerichtet. Wir können unser Glück kaum fassen, wir haben 4 von den Big 5 gesichtet, in nur 1,5 Tagen.

Wir fahren weiter in Richtung Satara Restcamp. Kurz davor befindet sich ein See mit vielen Krokodilen darin – eine wirklich sehenswerte Landschaft!

Nach einer Mittagspause im übrigens sehr schön angelegten Satara Restcamp, fahren wir weiter Richtung Skukuza. Immer wieder sehen wir Giraffen, Elefanten, Zebras und sonstige Tiere. Kurz vor dem Ziel fängt es zu regnen an, was jedoch einige Landschildkröten auf die Straße treibt, um am Asphalt einfacher Wasser trinken zu können. Gegen 16:50 treffen wir in Skukuza ein.

Vom Skukuza Restcamp hatten wir schon das schlimmste befürchtet, jedoch waren sonst nirgends mehr Bungalows frei.

Hier gibt es alles, selbst einen Flugplatz und einen Golfplatz. Wir erwarten also wilde Partys, doch das Gegenteil ist der Fall. Wir empfinden es hier als äußerst ruhig.

Um 1.225 Rand haben wir ein BG2UT Bungalow gemietet. Auch hier  macht sich wieder der größere Bungalow bezahlt. Mir kommt vor, als hätten die teureren und größeren Bungalows automatisch auch die bessere Aussicht.

 

15. Mai, Tag 6: Kruger Nationalpark und Flug nach Durban

Am nächsten Morgen verlassen wir um 6:10 das Restcamp (Tore öffnen im Mai um 6:00h) und fahren über Lower Sabie Richtung Crocodile Bridge, wo wir das Camp verlassen wollen. Um 15:10 geht unser Flieger nach Durban.

Landschaftlich finden wir diesen Abschnitt entlang der Hauptstraße eigentlich als bislang schönsten Teil im Kruger Park. Auch an Sichtungen mangelt es nicht. Als Höhepunkt läuft ein Nilpferd über die Straße als wir vorbeifahren- allerdings sind wir zu langsam und können kein Foto machen. Wir sind nicht überrascht, da wir beim Morning Walk gelernt haben, dass Nilpferde nur tagsüber im Wasser sind, um ihre Haut zu schützen. Da sie aber im Wasser nicht genug Nahrung finden, verlassen sie den Fluß bei Dämmerung und suchen die ganze Nacht über Futter an Land, bis die Sonne wieder einsetzt.

 

Wir machen Frühstückspause in Lower Sabie. Ich kann euch nur sagen, was für ein Ausblick von der Terrasse des Restaurants. Von wegen Olifants ist der schönste. Uns stockt der Atem. Wir bereuen etwas, dass wir nicht hier geblieben sind.

Am Weg Richtung Corcodile Bridge sehen wir weitere Elefanten und Giraffen, doch unsere #5 der großen Tiere lässt sich nicht blicken.

 

Wir haben noch etwas Zeit, also biegen wir vor Crocodile Bridge in die S25 und wollen nochmal eine kleine Schleife drehen. Dabei machen wir auch noch einen Abstecher zum sehr schönen Hippo Pool, wo auch einige Nilpferde baden. Große Sichtungen haben wir am Weg allerdings nicht mehr. Am Baum entdecken wir dann noch ein halbes Impala oder irgendein Tier, dass wohl ein Leopard oder ähnliches hochgeschleppt hat.

 

Wir kehren zurück auf die Hauptstraße und sind kurz davor das Gate zu verlassen- keine 500 Meter fehlen noch- da sehe ich in einer Seitenstraße 5-6 Autos stehen, hier muß also was Großes sein. Ich blicke durchs Teleobjektiv meiner Kamera. Ich kann´es nicht glauben: Nashörner. Wir sind zwar schon spät dran, eilen aber noch schnell hin, um ein paar Fotos zu machen. Unglaublich: 2,5 Tage im Kruger und wir haben 5 aus 5 der großen 5 gesehen! 🙂

Weiter geht es Richtung Flughafen, wo wir den Flug mit Airlink nach Durban nehmen. Von dort geht es mit First Cars (Erfahrungen zum Automieten siehe “Vorbereitung”) weiter.

Es ist schon dunkel, aber schließlich finden wir doch die über Airbnb gebuchte Unterkunft High Seas- Indian Ocean Apartment.

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