Neuseeland in 3 Wochen- die Nordinsel

Neuseeland in 3 Wochen- die Nordinsel

Tag 1: Auckland

Nachdem wir Weihnachten im Flugzeug verbracht haben, kommen wir nach einem knapp 30-stündigen Flug in Auckland/Neuseeland an. Erstes Ziel ist unsere Unterkunft, das im Zentrum gelegene Shakespeare Hotel. Praktischerweise hat das kleine Hotel sein eigenes Pub mit Brauerei, das 7 Tage die Woche geöffnet hat- jedoch nicht heute.

Am 25. Dezember haben fast alle Restaurants und Bars in Neuseeland geschlossen, Alkohol darf man an diesem Tag nämlich sowieso nicht ausschenken. Als der Besitzer/Barkeeper die Verzweiflung in unseren Gesichtern sieht, schickt er uns dann doch ein paar Flaschen aufs Zimmer.

Den Rest des Tages schlendern wir durch Auckland (allerdings hat fast alles geschlossen und die Straßen sind wie leergefegt) und versuchen uns an die 12 Stunden Zeitunterschied zu gewöhnen.  Viele Reiseführer raten einem in Auckland zu bleiben, da die Stadt sehr sehenswert sei. Ich fand sie ehrlich gesagt nicht außergewöhnlich, ganz im Gegensatz zum Rest von Neuseeland. Ich empfehle also die Zeit lieber wo anders zu verbringen. Am Foto sieht man den Sky Tower, das größte Bauwerk der Südhalbkugel, das schon Symbolcharakter für Auckland bekommen hat (an Tag 21 sind wir dann nochmal in Auckland)

Tag 2: Aufbruch Richtung Süden/ Waikite Valley Thermal Pools

Am Vormittag holen wir unsere 2 Camper von Affordable Motor Home Rentals ab. Für die 21 Tage bezahlen wir knapp 3.000 Neuseeländische Dollar, also ca. 2.000€. Ein wirklich gutes Angebot, allerdings sind die Camper auch wirklich schon in die Jahre gekommen. Um die 400.000km haben sie schon gesehen, lassen uns aber während unserer ganzen Reise nie im Stich. Als wir alles verstaut haben, machen wir uns auf den Weg in Richtung Süden. Wir beschließen ein paar Sehenswürdigkeiten wie „Hobbiton“ (das Auenland aus Herr der Ringe) oder „Te Puia“ (mit dem berühmten Pohutu Geyser) vorläufig auszulassen. Sie sind nicht #1 Priorität und vl. sehen wir sie ja am Rückweg, wenn Zeit bleibt. Alles kann man sich in so kurzer Zeit ohnehin nicht ansehen, zudem geht es ganz schön ins Geld.

Unser erster Stopp sind die Waikite Valley Thermal Pools, nahe des Wai-O-Tapu Thermal Wonderland, ca 3,5 Stunden südlich von Auckland. Dort haben wir 2 Stellplätz am Campingplatz http://www.hotpools.co.nz/ reserviert. Der Campingplatz selber ist ziemlich klein und unspektakulär, hat aber einen großen Vorteil: Als Camper sind die Pools inklusive und man darf sie nach der offiziellen Schließung des Badebetriebs bis 22.00h am Abend und am nächsten Morgen ab 6:00h in Ruhe genießen. 

Tag 3: Wai-O-Tapu Thermal Wonderland/ Huka Falls

Wai-O-Tapu Thermal Wonderland

Wir fahren zum nur 10min entfernten Wai-O-Tapu Thermal Wonderland http://www.waiotapu.co.nz   – ich nehme vorweg- eines meiner absoluten Highlights dieser Reise! Der Eintritt ist mit knapp über 20€ hier vergleichsweise sehr günstig. Verschiedene Wanderwege führen durch den Park, man sollte also schon ca. 3 Stunden dafür berechnen, wenn man alles in Ruhe sehen will.

Waiotapu ist maori und bedeutet “heilige Wasser.” Das ganze Gebiet besteht aus heißen Quellen, Geysiren, Kratern und farbenfrohen blubbernden Tümpeln die individuelle Bezeichnungen wie “Devils Home”, “Artist’s Palette” oder “Champagne Pool” tragen. Die Farben kommen von den verschiedenen Metallen die vom Erdinneren ans Tageslicht gelangen: Gelb (Schwefel), Orange (Stibnit und Realgar), Grün (Orpiment), Violett (Permanganat), rot und braun (Eisenoxid und –oxidhydroxid) sowie das Schwarz des Kohlenstoffs.

Lady Knox Geysir: Dieser bricht jeden Morgen um Punkt 10:15 aus – oder wie ich es sage, da beginnt die Show. Um den Geysir wurde ein regelrechtes Amphitheater gebaut deren Plätze heiß begehrt sind. Es empfiehlt sich also pünktlich dort zu sein, um einen Platz an vorderster Front zu ergattern. Nachdem ein Parkmitarbeiter einiges über Geysire erzählt, leert er eine Packung Waschmittel hinein, welches dann den Geysir zum überschäumen und schließlich zum Ausbruch bewegt. Die Fontäne kann bis zu 20m hoch werden. Das Spektakel ist durchaus eindrucksvoll und sehenswert, allerdings wird unsere Euphorie aufgrund des Schummelns etwas gebremst. Diese Show wiederholt sich täglich aufs Neue.

Artist’s Palette: liegt direkt vor dem Champagne Pool. Das mineralstoffhaltige Wasser färbt das Gebiet in den verschiedensten Farben und sieht von oben betrachtet wirklich wie die Farbpalette eines Malers aus. Über einen Bretterweg gelangt man hinunter zum

Champagne Pool:

Aus diesem leuchtend Orange und Blaugrün gefärbten Pool steigen viele kleine Bläschen auf. Darüber hinaus bildet sich eine dichte, weiße, schwefelige Dampfwolke über dem Wasser. Wer gerne fotografiert muß etwas Geduld beweisen und auf eine kleine Windbrise hoffen, die den Dampf etwas verweht, um ein besseres Foto machen zu können.

Der See misst etwa 65 Meter. Aus der Tiefe strömt 230°C heißes Wasser in den Pool nach oben, wo es dann auf 75°C abkühlt. Beim Überlaufen des Pools in die Artist’s Palette kühlt das Wasser weit auf 15°C ab.

Lake Ngakoro: ein grüner Kratersee

Devil’s Bath: Dieser giftgrün fluoreszierende See könnte aus einem Comic entsprungen sein und sieht aus, als hätte man radioaktiven Müll hinein gekippt. In Wirklichkeit stammt die Farbe vom Schwefel, welches an die Erdoberfläche geschwommen ist. Legenden zufolge ist der Teufel persönlich aus dem Wasser empor gekrochen.

 

 

 

Nach diesem wirklich extrem eindrucksvollen Park fahren wir weiter Richtung Süden. Es geht vorbei an “Waimangu Volcanic Valley”, „Orakei Korako Geothermal Park & Cave“ und „Craters of the Moon“, welche wir aber aus Zeitgründen nicht besuchen. Stattdessen fahren wir zu den 40min entfernten:

Huka Falls

220.000 Liter Wasser rauschen hier pro Sekunde die 11 Meter hohen Huka Falls hinunter. Über eine Fußgängerbrücke kommt man ganz nahe ans Geschehen. Von einem Parkplatz oben hat man ebenfalls eine gute Aussicht. Wer will, kann auch mit dem Jetboot heranfahren.

Wir fahren weitere 1,5 Stunden zum Whakapapa Holiday Park, um dort zu Campen und uns mental auf die berühmte Tongariro Crossing Wanderung am Tag darauf einzustellen. Schon am Weg dorthin fährt man am „Schicksalsberg“ Mount Ngauruhoe vorbei.

Es empfiehlt sich vorab einen Platz zu buchen http://whakapapa.net.nz/

Die wirklich sehr schön umwaldeten Stellplätze kosten ca. 40 Euro.

Tag 4: Tongariro Crossing

Schon gegen 6.00h morgens geht es los. Wir haben direkt beim Campingplatz eine „Tour gebucht“ – soll heißen, man wird zum Anfang der Wanderung an die „Mangatepopo Road End“ auf 1.100 Meter Höhe gebracht und am Ende wieder vom „Ketetahi Parkplatz“ abgeholt. Die Busse retour fahren ca. im Stundentakt. Diese Herangehensweise kann ich nur empfehlen.

Als wir am „Mangatepopo Road End“ ankommen ist diese bereits gesteckt voll und die Schlange zu den Dixie Klos lang. Wir entscheiden uns dafür, die 19,4km lange Wanderung gleich anzugehen. Auf http://www.tongarirocrossing.org.nz/crossing-map gibt es Karten und alles was man dazu braucht. Verlaufen kann man sich allerdings kaum, da es quasi im Gänsemarsch mit allen anderen Touristen den Berg hinauf geht.

Immerhin haben wir aber Glück mit dem Wetter- es ist heiter und sonnig. Die 4 Tage zuvor hatte es immer geregnet, was auch den Weg unpassierbar machte. Vl. ist darum heute auch so viel los. Der Anfang führt über einen endlos wirkenden Holzsteg, den „Schicksalsberg“ Mound Doom, der in Wirklichkeit Mount Ngauruhoe heißt, hat man dabei schon auf seiner rechten. 

Die Landschaft ist karg und erinnert an Mondkrater – ein einzigartiges Erlebnis. Nach einer guten Stunde kommt man zu den „Soda Springs“ – kleinen, eher unscheinbar wirkenden Wasserfällen. Hier hat man nochmal die Möglichkeit aufs WC zu gehen.

Mit zunehmender Distanz wird auch die Strecke immer steiler – diese Sektion wird auch als „Devil’s Staircase“, also “Treppe des Teufels” bezeichnet. Hier kommt man auf 200 steilen Stufen ganz schön ins schwitzen. Schließlich gelangt man zum Südkrater auf 1.650 Meter. Nun geht es eine Zeitlang flach dahin. Am Ende folgt noch ein kurzer Anstieg zum „Roten Krater“ auf 1.886 Meter. Hier man hat den höchsten Punkt erreicht – es sei denn, man beschließt es Frodo und Sam gleich zu tun, und den 2.287 hohen Schicksalsberg zu erklimmen. Wir entscheiden uns dagegen, da es hier ohne Schatten über reines Geröll nach oben geht, was mehr einem krabbeln als wandern gleichkommt.

Schließlich geht es noch zu meinem persönlichen Highlight (obwohl die ganze Strecke eines ist), den Emerald Lakes auf 1.730m. Bei Schönwetter schimmern die Seen in den schönsten Grün- und Blautönen. Hier rasten wir zum ersten Mal in Ruhe und genießen das Panorama. Zuvor gilt es noch eine recht steile Geröllpiste zu bewältigen, die einen immer wieder ins Rutschen bringt.

Etwas weiter gelangt man zum Blue Lake und wir werfen einen letzten Blick zurück auf Mordor – eine unglaubliche Aussicht.

Der Weg führt weiter durch eine alpine Graslandschaft. Man kommt vorbei an dem „Ketetahi Hut“ – nach Stunden wieder ein WC. Über Gummimatten geht es nun den Berg hinunter ins Tal. Für mich eher eine Schnapsidee diese auszulegen, da sie den Schritt ruckartig bremsen, und man es nach einiger Zeit extrem in den Knien spürt. Hier machen sich zum ersten Mal die Anstrengungen bemerkbar. Der Weg scheint nicht enden zu wollen, mit der Motivation sind wir am Ende. Schließlich führt der Weg durch einen Regenwald. Der Wechsel der Kulisse ist kaum vorstellbar. Zuerst geht man noch durch pflanzenlose Gesteinslandschaft und plötzlich steht man im dichtesten Urwald. Wir denken wir sind fast am Ziel, doch wieder dauert es über eine Stunde. Nach knappen 8 Stunden sind wird dann schließlich am Parkplatz und sinken erschöpft nieder. Auch wenn sich das letzte Stück echt wie ein Kaugummi zieht, sollte man diese Wanderung auf der Nordinsel unbedingt gemacht haben.

Hier ein kleiner Überblick über die Streckenabschnitte mit reiner Gehzeit:

Mangatepopo Car Park bis Soda Springs, Schwierigkeit: leicht – ca. 1 – 1.5 Stunden

Soda Springs bis South Crater, Schwierigkeit: moderat bis schwer, ca. 40 Minimum bis 1 Stunde

South Crater bis Red Crater, Schwierigkeit: moderat bis schwer, ca. 1 Stunde

Red Crater bis Blue Lake, Schwierigkeit: moderat, ca. 30 minutes

Blue Lake is Ketetahi Hut, Schwierigkeit: moderat – ca. 1 Stunde

Ketetahi Hut to Ketetahi Car Park, Schwierigkeit: moderat – ca. 2 Stunden

Am späteren Nachmittag fahren wir noch in Richtung Wellington, von wo aus wir eine Fähre zur Südinsel für den folgenden Morgen gebucht haben. Der Campingplatz auf dem wir bleiben ist nicht erwähnenswert.

Tag 5: wir verlassen die Nordninsel und überqueren zur Südinsel Neuseelands

siehe Seite „Südinsel

Tag 15: Zurück auf der Nordinsel, fahrt nach Taupo

Ziemlich gerädert nach einer regenreichen Nacht wachen wir am Hafen von Wellington auf der Südinsel auf und stellen fest, es ist Jasmina’s 29er Geburtstag (zum elften Mal). Zugegeben, nicht gerade der traumhafteste Ort für einen Geburtstag. Es ist weiterhin Regen angesagt. Nach einem gebührenden Geburtstagsfrühstück bei Denny’s (ja, sie steht da wirklich drauf) versuchen wir abermals den Regen hinter uns zu lassen und fahren weitere 5 Stunden nördlich Richtung Taupo. Während der ganzen Fahrt regnet es. Schließlich nehmen wir uns 2 Stellplätze beim „Taupo DeBretts Spa Resort“, direkt am Lake Taupo. Hier gibt es natürliche Thermalquellen, Frischwasser-Becken, Massagemöglichkeiten usw.

Wir wollen aber Jasmina’s Geburtstag feiern und fahren in die Stadt Taupo. Hier entscheiden wir uns für das „Pub n Grub“. Endlich klart der Himmel etwas auf und wir können gemütlich draußen sitzen bei einem gutem frisch gezapften Neuseeländischem Bier und etwas Warmen zu essen. Fish & ChunkyFries, Bangers & SmashedPotatoes und 2 BeefBurgers haben wir u.a. bestellt. Wenn es doch nur schon kommen würde. Wir haben die Wartenummer 29. Na wenn das kein Zeichen ist….

Tag 16: Te Puia/ Whalarewarewa

Endlich scheint wieder die Sonne. Wir fahren weiter zum Thermalen Gebiet um „Te Puia“, welches wir am Weg hinunter noch ausgelassen haben. Jetzt wollen wir uns diese Sehenswürdigkeit nahe Rotorua doch noch ansehen. Als wir ankommen stockt uns der Atem – gleich 52 Dollar macht der Eintritt aus. Hier soll es einiges zu sehen geben, wie:

  • Den weltbekannten Pohutu Geysir
  • Das Te Whakarewarewa Geothermale Tal
  • Ein Kiwi House
  • Schulen für Schnitzkunst und Weben
  • Das Model eines Maori Dorfes und mehr

Wir schlucken kräftig und bezahlen dann doch. Nur kurze Zeit nach Betreten des Parks sehen wir von der Ferne gleich den „Pohutu Geysir“. Er spuckt gerade. Das macht er ca. 20 Mal am Tag, oft gleich mehrere Minuten, manchmal aber auch mehrere Tage durchgehend. Da ich nicht weiß woran ich bin, mach ich aus der Distanz gleich mal ein paar Fotos.

Als wir hinunter kommen, spuckt er immer noch- genug Zeit für Selfies oder sonstige lustige Spielchen. Über einen netten Bretterweg führt der Rundweg vorbei an diversen Schwefelquellen und Schlammlöchern, aus denen es blubbert und raucht. Nach ca. einer Stunde hat man dann aber wirklich auch schon alles gesehen.

Also schauen wir noch ins Kiwi Haus. Gut, hier sind Kiwis wie in der freien Natur- nämlich im Finstern. Wir sehen kaum die Hand vor Augen, geschweige denn einen Kiwi. Eine Nachbildkamera soll uns angeblich einen Kiwi zeigen, aber das kann alles sein, auch ein ausgestopftes Possum wäre im Bereich des Möglichen. Das Maori Dorf und die Schnitzkunst Schule sind ähnlich spannend.

Fazit: der Geysir ist schon recht sehenswert, aber der Preis von über 30€ ist komplett übertrieben- besonders wenn man ihn mit dem Nahe gelegenen Wai-O-Tapu Thermal Wonderland vergleicht, der einiges mehr zu bieten hat und dabei auch noch günstiger ist.

Wir fahren weiter in die Bay Of Plenty nach Whakatane, da wir für morgen einen Ausflug zum White Island gebucht haben.

Tag 17: Bay Of Plenty

Eigentlich hatten wir für heute einen Ausflug zum „White Island“ per Boot gebucht. Doch als wir ankommen, müssen wir die schlechte Nachricht vernehmen, dass aufgrund des hohen Wellengangs heute keine Boote zur Insel hinüber fahren können.

Jammerschade, aber wir beschließen auf den nächsten Tag zu warten und einmal einen Tag zum Relaxen zu haben. Die Region passt auch wunderbar dazu, denn sie ist subtropisch geprägt. Die durchschnittlichen Temperaturen im Sommer betragen 22 bis 26 °C. Die Nacht ist jedenfalls klar und so hoffen wir doch noch White Island besuchen zu können.

Tag 18 + 19: Bay Of Plenty

Wir erkunden weiter die Bay Of Plenty und fahren östlich ganz hinauf bis in die Waihau Bay. Die Landschaft ist ganz schön, doch eigentlich gibt es nichts besonderes zu berichten. Wir wollen einfach einmal entspannte Tage haben und nicht viel tun. Action und Sehenswürdigkeiten hatten wir ohnehin genug in den letzten Wochen, und von den langen fahren sind wir auch ganz erschöpft.

White Island würden wir zwar sehr gerne besuchen, aber nach wie vor ist die See zu rau, sodass wir leider nicht zur Insel rüberfahren können. An Tag 19 beschließen wir die Bay Of Plenty Richtung Westen zu besuchen, um einerseits näher an Auckland zu sein und andererseits ein paar gemütliche Strandtage in der Nähe der Coromandel Halbinsel zu verbringen, wo es auch noch einige Sehenswürdigkeiten. Wir ziehen also um zum Waihi Beach am westlichsten Ende der Bay of Plenty, die der kurz vor der Coromandel Halbinsel liegt. Dabei entscheiden wir uns für den Kiwi Campingplatz Beachaven. Zwar war das nicht unbedingt unsere erste Wahl, doch waren andere Campingplätze komplett ausgebucht oder hatten unverschämt hohe Preise für Stellplätze direkt mit Meerausblick.

Leider regnet es auch hier immer wieder, weswegen wir das Strandliegen vergessen können. Doch gegen 19h am Abend erreicht uns die frohe Botschaft, das nun doch endlich White Island angefahren werden kann. Da es ohnehin regnet, überlegen wir nicht lange und beschließen am nächsten Tag die 2 Stunden nach Whakatane retour zu fahren, von wo aus das Boot startet.

Tag 20: White Island

Nach wie vor ist das Wetter durchwachsen, doch das macht nichts, da White Island ja vor der Küste Neuseelands liegt- da kann das Wetter komplett anders sein.

Gebucht haben wir die 5-6 Stündige Tour über „White Island Tours“. Nachdem wir eingecheckt haben geht es auch schon mit dem Boot los Richtung Insel. Die See kann wie schon zuvor erwähnt recht rau werden, es empfiehlt sich also etwas gegen Seekrankheit einzunehmen (nicht nur einer hielt ein braunes Tütchen in der Hand)

White Island ist Neuseelands einzige aktive Vulkaninsel und liegt ca. 48km vor Whakatane in der Bay Of Plenty. Der Vulkan hat einen Durchmesser von 2km und erhebt sich 321 Meter über den Meeresspiegel. Man kann entweder mit dem Boot oder mit dem Hubschrauber dort hingelangen.

1769 wurde die Insel, wie so vieles in Neuseeland, von James Cook entdeckt. Er nannte die Insel so, weil sie ständig in einer Wolke von weißem Dampf erschien.

Als wir in der Bucht anlegen, steigt uns schon der starke Schwefelgeruch in die Nase. Zum Glück bekommen wir Gasmasken ausgehändigt, was die ganze Expedition nicht nur sicherer, sondern auch lustig macht. Ein sehr ungewohntes Gefühl, man kommt sich richtig wie ein Forscher vor.

Man bekommt einen Guide zugewiesen, der einem ca. 1,5 Stunden lang über die ganze Insel führt und immer wieder wissenswerte Informationen preisgibt.

Das Wetter ist einfach ein Traum, und der Kontrast zwischen dem blauen Himmel und dem Gelben Schwefel ist einfach unglaublich. Was für eine einzigartige Landschaft.

Ab und zu wirft der Vulkan noch immer Asche aus, so geschehen mehrere Male zwischen 2012 und 2013. Hier kann aber wohl nicht viel passieren, auch wenn aus allen Ecken noch heißer Dampf hervortritt.

Bloß an den Kratersee dürfen wir nicht zu nahe herantreten- wohl auch aus Angst, das jemand hineinfallen könnte. Nur ein Einzelner Japaner hat wohl eine Sondergenehmigung für einen Dokumentarfilm den er dort dreht.

Neuseeland Nordinsel, White Island

Auch ein kleiner Bach fließt auf dem Vulkan. Interessanterweise sind so viele und unterschiedliche Metalle darin enthalten, dass eine kupferne 1 Cent Münze in nur wenigen Sekunden gereinigt wird. Erstaunlicherweise kann man das Wasser aber dennoch trinken, ich habe es auch wirklich gekostet.

Gegen Ende kommen wir noch an alten verrosteten Gerätschaften vorbei, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts dem Abbau von Schwefelablagerungen am Vulkan dienten. Als aber 1914 gleich 12 Bergleute ums Leben kamen, wurde der Bergbau eingestellt.

Schließlich geht es zurück aufs Boot. Wir umrunden die Insel und fahren noch an einer weiteren interessant aussehenden Insel im Meer vorbei. Am Weg begleiten uns noch einige fliegende Fische, die gleich mehrere Meter aus dem Wasser hüpfen und durch ihre  flügelähnlichen Flossen etwas fliegen können. Angeblich kann man auf der Fahrt sogar manchmal Delphinen oder Walen begegnen, doch so viel Glück hatten wir dann doch nicht.

Dieser Ausflug war jedenfalls ein absolutes Highlight auf unserer Neuseeland Reise. So sind wir unglaublich froh, dass es am Ende doch noch mit der Überfahrt geklappt hat.

Tag 21: Waihi Beach / (Coromandel)

Wir sind zurück am Waihi Beach. Eigentlich wollten wir noch gemütliche Strandtage machen und die Coromandel Halbinsel besuchen. Leider regnet es aber wieder einmal, oder immer noch, ich weiß es nicht genau. Auch so kann es einem in Neuseeland gehen. Besondere Highlights von Coromandel sind der Hot Water Beach oder die Cathedral Cove. Leider gibt es von hier auch keinen Tatsachenbericht, da wir aufgrund des Wetter nicht hinfahren. So machen wir es uns vor Ort gemütlich und verabschieden uns vom Strand…wie Sandra und ich es immer im Urlaub machen. Einen kleinen Unterschied gibt es dieses Mal allerdings, ich mache ihr einen Antrag (und natürlich hat sie Ja gesagt 😉

Tag 22: Auckland

Wir fahren zurück nach Auckland und geben unseren Camper ab. Die letzten Stunden wollen wir dann auch noch in der Stadt verbringen. Mit einer Fähre fahren wir von Princes Wharf im Zentrum der Stadt hinüber zu dem Stadtteil Devenport. Die Überfahrt dauert nur ca. 10min. Schon vom Hafen aus hat man eine großartige Aussicht auf die Skyline von Auckland.

Wer möchte kann auch noch auf den Mt. Victoria fahren oder kurz rauf spazieren um einen noch besseren Blick zu bekommen. Bei dem Mt. Victoria handelt es sich übrigens um einen erloschenen Vulkan.

Am Weg hinauf gibt es einige Bars und Restaurants. Für unser letztes Neuseeländisches Abendessen entscheiden wir uns für das „Manuka“- eine ausgezeichnete Wahl wie wir feststellen sollen. Sandra entscheidet sich für das „Beef Wellington w/ roasted potatoes and vegetables“ und ich für den „Pan Fried Snapper lemon crumbs: w/asparagus risotto, grilled courgette & tomatoes“. Wir sind beide extrem angetan von unseren Gerichten.

Als es bereits dunkel wird, gehen wir hinunter zum Hafen und verabschieden uns von Neuseeland mit einem Blick über die Skyline von Auckland. Vielen Dank, es war wirklich extrem schön!

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