Big Island, Hawaii
Big Island, Hawaii
Folgendermaßen sehen unsere Tage auf Big Island aus:
Tag 7: Schildkröten am Carlsmith Beach/ Akaka und Rainbow Falls
Tag 8: Lava Tree State Park/ Kapoho Tide Pools/ (Mauna Kea)
Tag 9: Volcanos Nationalpark
Tag 10: Volcanos NP/ Punalu’U Black Sand Beach/ fahrt nach Kona
Tag 11: Kona/ Khalu’u Beach/ Tauchen mit Mantas
Tag 12: Kiholo Bay/ Mahai-Ulu Bay
Tag 14: schwimmen mit Delfinen/ schnorcheln in der Kealakekua Bay/ Mauna Kea
Tag 7: Schildkröten am Carlsmith Beach/ Akaka und Rainbow Falls
Sandra und ich verlassen Maui und fliegen weiter nach Big Island, um genauer zu sein nach Hilo. Hier wollen wir 2 Nächte verbringen. Hilo ist das Herz und die Seele von Big Island, hat allerdings den Spitznamen “Amerikas nasseste Stadt”. Für uns scheint jedenfalls die Sonne.
Wir checken zunächst in unser Quartier ein. Ich nehme vorweg, diese Unterkunft ist wohl die netteste in der ich in meinem ganzen Leben war!
Schon in der Einfahrt bemerkt man die Liebe zum Detail. Der Garten ist einfach nur entzückend. Hier befindet sich eine hinreißend überdachte Pergola mit einem davor liegenden und äußerst lieblich angelegten Garten mit einem kleinen Papayabaum und vielen heimischen Pflanzen (im Nachbargarten steht übrigens ein scheinbar sehr alter und mit Früchten übervoller Avocadobaum).
In den Räumlichkeiten setzt sich die Liebe zum Detail fort: mehrere Antike Uhren, Lampen, zahlreiche Töpfe, Musikinstrumente und anderes Dekor lassen diese Unterkunft eher wie ein kleines Museum wirken. Hinzu gibt es gratis Wasser und Softdrinks im Kühlschrank, gratis Duschgel, Sonnencreme, Kaffee, Öl, Kühlboxen, Strandtücher, Liegestühle und was das Herz begehrt. Hier gibt es auch noch eine kleine Bar mit einigen Flaschen roten oder weißen Hauswein um 5 Dollar- also wirklich ein absoluter Selbstkostenpreis hier auf der Insel- noch dazu schmeckt er ausgezeichnet und besser als die meisten die wir im Geschäft finden konnten. Hier fehlt es einem an nichts. Einfach nur Top (ok, das Bett könnte etwas größer sein, aber ich bin ja auch 194cm). Am Abend auf dieser Terrasse zu sitze ist einfach nur großartig!!
Nach dem Einchecken fahren wir an den ca 10min entfernten Carlsmith Beach, der auch James Kealoha Beach genannt wird.
Hier soll es angeblich Schildkröten geben- und tatsächlich, als wir ankommen schwimmt ein riesiges Tier in der Bucht. Rundherum tummeln sich etliche Schaulustige. Die ca. 1 Meter lange Schildkröte scheint jedoch völlig unbeeindruckt davon zu sein- im Gegenteil, des Öfteren schwimmt sie direkt auf die Leute zu.
Für mein Empfinden gehen die Leute aber viel zu sorglos mit ihr um. Ein Koreaner schiebt ihr fast die GoPro ins Maul und ein kleines Kind fängt auf einmal an sich an der Schildkröte anzuhalten um sie zu reiten. Es dauert einige Zeit bis die Eltern endlich sagen “no, don’t ride the turtle, stop it, get off”. Ich bin ehrlich gesagt etwas schockiert, aber der Schildkröte scheint es trotzdem egal zu sein. Trotzdem war es eine bleibende Erinnerung einem wild lebenden Tier so nahe zu sein.
Wir fahren weiter zu dem Akaka Falls National Park im Norden der Stadt Hilo. Der Park beherbergt zwei Wasserfälle, Akaka Falls (135 m) und Kahuna Falls (30 m).
Eintritt ist für Fußgänger 1$, für Autos 5$. Schon der Weg zu dem Akaka Fall ist lohnenswert und führt über einen mit Holzbrettern ausgelegten Weg vorbei an Orchideen, Farnen, Bananenpalmen und Bambushainen zum ca. 6,4km entfernten Akaka Fall. Der Weg ist sehr leicht begehbar und alles im allen braucht man weniger als eine Stunde.
Am Abend gehen wir noch ins “Pineapples” in Hilo Stadt. Man erkennt gleich, dass dies zur Zeit wohl eines der angesagtesten Lokale der Stadt ist- alle Tische sind besetzt, also genehmigen wir uns einen Cocktail an der Bar. Schließlich bekommen wir unseren Tisch und bestellen beide einen Pineapple Burger. Ich meinen mit slaw und sweet potatoe fries. Das Essen ist einfach ein Traum, und mit 14 Dollar ein mehr als fairer Preis.
Tag 8: Lava Tree State Park/ Kapoho Tide Pools/ (Mauna Kea)
Erster Stop: Lava Tree State Park
In diesem Park haben sich interessante Formationen gebildet. Fließende Lava hat nasse “Ohi’a” Bäume umschlungen. Als die Lava weitergeflossen ist, hat sie eine dicke Hülle um den sterbenden Baum hinterlassen. Inzwischen sind diese Hüllen Moos bewachsen oder es wachsen gar neue Bäume daraus hervor. Klingt extrem spannend, aber ehrlich gesagt hat sich unsere Begeisterung in Grenzen gehalten.
Knappe 30 Minuten braucht man für den Rundweg.
Weiter geht es zu den Kapoho Tide Pools.
Hierbei handelt es sich um ein Netz von geschützen, seichten, miteinander verbundenen Gezeitenbecken. Hier zu schnorcheln ist einfach sensationell- bislang unser bestes Schnorchel Erlebnis auf Hawaii. Faltefische, Papageieinfische , Flötenfische und viel mehr gibt es hier zu sehen. Mit etwas Glück wohl auch Schildkröten (hatten aber kein Glück).
Trotzdem sind hier die Korallen größten Teils noch intakt. Ein paar dumme Leute die drauf stehen und ihre Maske richten gibt es aber auch hier (sie wurden von mir gemaßregelt 😉 Beim Einstieg geht oder robbt man über Lavafelsen- Neoprenschuhe sind also von Vorteil.
Am späteren Nachmittag wollen wir den Mauna Kea besuchen. Etwa 45 Minuten braucht man von Hilo dorthin. Es ist etwas regnerisch, doch auf allen Foren steht, dass man sowieso über der Wolkendecke ist. Was für ein Schwachsinn, stimmt nicht. Als wir beim Visitor Center ankommen, haben wir zwar eine Wolkendecke hinter uns gelassen, doch ist noch eine dicke über uns. Vor Ort wird uns bestätigt, dass es heute gar nix zu sehen geben wird. Wir drehen also um und wollen es nächste Woche nochmal von Kona aus versuchen, da besseres Wetter angesagt ist (siehe Tag 14)
Tag 9: Volcanos Nationalpark
Heute steht der Volcanos Nationalpark von Big Island am Programm. Ca. 10 Minuten vom Eingang entfernt haben wir über booking.com ein Zimmer bei den Alii Kane Cottages gebucht. Diese kann ich nur besten Gewissens weiterempfehlen. Unser Cottage war mehr als ausreichend groß, sauber und hatte gleich 2 wunderbare Terrassen. Handtücher, Duschgel, Toaster, Mikrowelle…alles da. In diesem Gebiet kann es besonders feucht werden. Zu diesem Zwecke bietet das Zimmer einen Heizstrahler und einen Entfeuchter- und sollte man wirklich mal einen Regentag erwischen, dann gibt es sogar eine beheizbare Matratze im Bett! Das eigentliche Puls war aber die Besitzerin. Nur dank ihr bekamen wir den Tipp, von wo aus die Lava am besten zu sehen ist. Danke!
Der Tag fängt bei uns mit Regen an. Macht aber nichts auf Hawaii, in 20 Minuten kann alles anders aussehen.
Wir machen uns auf dem Weg zum Volcano NP.
Für diesen Park sollte man einen ganzen Tag einplanen, denn hier gibt es wirklich viel zu sehen. 25 Dollar zahlt man pro Fahrzeug Eintritt. Das Ticket ist dann 7 Tage gültig. Erster Stopp:
Besucherzentrum (unsere Vermieterin meinte, dass man lieber im Jagger Museum Infos einholen sollte, da die im Besucherzentrum nicht sehr hilfreich sind- wie recht sie hatte!)
Wir fragen trotzdem, wo man denn die Lava sehen könnte. Der Park Ranger meinte “gar nicht, man wird heute nur heißen Dampf sehen”. So ein Blödsinn, wie sich herausstellte, aber dazu später mehr.
Übrigens kann man nicht mehr um den Krater herumfahren. Diese Rundfahrt ist schon seit mehreren Jahren gesperrt. Eine Aufsicht meinte, dass es noch mehrere Jahrzehnte dauern kann, bis sich die Öffnung wieder schließt aus der Gas tritt und keine erhöhte Schwefeldioxid-Konzentration mehr auftritt…
Wir fahren zuerst in Richtung Süden zum Meer. Hier kommt man nach 10 min beim Kilauea Iki Crater Overlook und dem Beginn des Wanderweges vorbei. Es regnet noch immer, der Parkplatz ist voll, wir beschließen das am nächsten Tag zu machen (siehe Tag 10).
Thurston Lava Tube
Der Lavatunnel ist unser nächster Stopp. Genau das richtige für Regen. Hierfür sollte man eine Taschenlampe dabei haben- sagen zumindest die Schilder. Obwohl diese auch sagen, dass der Weg nicht ausgeleuchtet ist, stehen in der Röhre Halogenscheinwerfer- hier kann also echt nix passieren. Hatten uns das Ganze aber etwas spannender vorgestellt.
Nach 15 Minuten ist man auch schon damit fertig. Es geht zum:
Devastation Trail (Pfad der Verwüstung)
Der Weg ist recht nett, jedoch ist nach ca. 10 Minuten Gehzeit der Weg gesperrt. Keine Ahnung warum, aber in einem Park mit aktiven Vulkanen und fließender Lava sollte man sich unbedingt an die Absperrungen halten. Uns wurde gesagt, dass Leute hier schon umgekommen sind, die auf eigene Faust unbekanntes Terrain erkundet hatten. Am Parkplatz entdecken wir dann noch einen „Nene“, den geschützte Hawaiianische Gans.
Weiter geht es Richtung Meer, dabei kommt man bei einigen sehr netten Kratern vorbei- einfach mal rechts anhalten und die Aussicht genießen.
Fast ganz unten angelangt, nach ca. einer halben Stunde reiner Fahrtzeit, kommt man an den Pu’u Loa Petroglyphen– Wanderweg. Aus Zeitgründen haben wir diesen aber ausgelassen, Lava geht vor 😉
Wir kommen ganz in den Süden des Parks. Laut unserem Reiseführer folgt man am Ende der Straße noch einem Schotterweg, dann kommt man zur Lava…von wegen. Unten steht ein Schild, dass die Straße endet und es noch 16km! bis zum Aussichtspunkt sind- anders gesagt, eine mehrstündige Wanderung in praller Sonne, ohne eine Spur Schatten. Warum man eigentlich gehen muss, wissen wir auch nicht genau. Der Weg ist gut 2 Fahrstreifen breit, gut geschottert, sodass Autos bestimmt fahren könnten. Warum es sicherer ist zu gehen, man aber nicht fahren darf, wissen wir nicht. Darauf waren wir nicht vorbereitet. Zudem meinte die Vermieterin von unserer Unterkunft, dass man von der Parkseite den Lavafluss sowieso nicht richtig sieht, bzw einem der Rauch nur ins Gesicht weht, da der Wind einem dort immer entgegenkommt.
Ein Stückchen wandern wir hinein, beschließen aber nach einer halben Stunde es sein zu lassen und den Tipp der Vermieterin zu versuchen, dieser lautet:
Den Nationalpark komplett verlassen, und an die Ostseite des Lavaflusses zu fahren (das hat der Ranger im Besucherzentrum in keinem Wort angedeutet). Zuviel erhoffen wir uns nicht mehr, vielleicht ein rotes Schimmern am Horizont, das wäre schon nett. Im sehr guten Amerikanischen Reiseführer “Hawaii exposed” steht übrigens, dass es wahrscheinlicher ist Elvis zu sehen, als fließende Lava.
Bitte bedenkt auch, dass Lava immer anders fließt. In unserem Fall rinnt sie seit gut 7 Monaten beständig so den Hang hinab (sprich der Ranger wusste fix davon), das bleibt aber sicher nicht ewig so. Am besten also Einheimische fragen.
Jedenfalls muss man den langen Umweg über Kea’au fahren, dann den 130er Highway runter bis hin zum New Kaimu Beach. Dort in der Gegend gibt es dann schon Hinweisschilder mit “Valcano watch”. Von Hilo ist es übrigens sogar kürzer als von Volcano, und bedenke, hierfür muss man keinen Eintritt bezahlen. Es ist ca. 17:00h als wir dort ankommen, genau richtig für die untergehende Sonne um ca. 19.00h (als wir im Juni dort waren). Einfach den Touristen folgen. Vor Ort kann man sich wahlweise ein völlig überteuertes Fahrrad um 25 Dollar pro Person mieten und ca. 30 Minuten zum Aussichtspunkt radeln oder auch zu Fuß gehen. Dauert wohl gute 1,5 Std- pro. Richtung versteht sich! Wir entscheiden uns fürs Fahrrad, was im Nachhinein betrachtet auch viel klüger war.
Als wir ankommen, stehen schon etliche Leute an der Klippe vom Aussichtspunkt. Wenn man also einen guten Platz ergattern will, sollte man nicht zu spät kommen. Ein Stativ und eine Kamera mit Zoom sind hier Gold wert. Jetzt heißt es nicht ungeduldig werden und vl. auch noch den Akku leer schießen. Zum Sonnenuntergang hin wird es nämlich immer spektakulärer, der rötliche Schein der Lava immer intensiver.
Ich lasse jetzt einfach mal das Video und die Bilder für sich sprechen.
Gegen 20.00h fahren wir retour. Jetzt sind wir richtig froh die Fahrräder mit Licht zu haben.
Nun wissen wir auch, dass Vulkane wohl am Abend viel interessanter sind. Wir beschließen darum noch einmal in den Nationalpark zum Kilauea Caldera zu fahren. Tagsüber fast ein Langeweiler (siehe Foto vom Vormittag), offenbart er am Abend seine ganze Pracht: Ein glühender Vulkankrater, hin und wieder kleine spuckende Feuerfontänen und dazu ein einfach atemberaubend klarer Sternenhimmel. Einfach sagenhaft. Besser kann es nicht werden.
Wir lassen es für heute gut sein, denn schließlich haben wir Elvis gesehen.
Tag 10: Volcanos NP/ Punalu’U Black Sand Beach/ fahrt nach Kona
Die Sonne scheint. Wir beschließen nochmal in den Volcanos NP zu fahren, schließlich ist das gekaufte Ticket 7 Tage gültig. Heute machen wir den Kilauea Iki Trail.
Kilauea Iki Trail
Der Trail führt zuerst langsam über einen sehr schönen Regenwald in den Krater des Vulkans. Der Weg ist das Ziel. Die unterschiedlichen Landschaften sind einfach atemberaubend einzigartig.
Zuerst geht man durch wunderschönen dichten Urwald, bis man schließlich an eine schwarze Lavalandschaft, den Grund des erkalteten Vulkans, trifft. Hier führt der Weg eine Meile lang quer durch den Kilauea Iki Krater, der mit blühenden Ohelo Sträuchern und Ohia Bäumen gespickt ist. Ca. 135 Meter unter unseren Füßen befindet sich brodelnde Lava– hin und wieder raucht es auch aus einem Loch- aber keine Sorge, der Weg ist komplett sicher (sonst wäre er garantiert abgesperrt). Am Ende angelangt geht man wieder durch dichten Wald hinauf zum Parkplatz. Eine echt schöne kleine Wanderung, für die wir in Summe ca. 2 Stunden brauchen
Zum Abschluss machen wir noch die Sulpur Banks und Steam Vents– die sind aber nicht sonderlich aufregend.
Wir verabschieden uns vom Volcano NP und fahren nach Kona– endlich mal ein bisschen am Strand relaxen.
Am Weg dorthin bleiben wir im Süden von Big Island aber noch am Punalu’U Black Sand Beach stehen und erfreuen uns der sich dort sonnenden Wasserschildkröten.
Tag 11: Kona/ Khalu’u Beach/ Tauchen mit Mantas
In Kona haben wir eine sehr schöne Unterkunft über AirBnB gefunden, abseits der Touristenströme auf einem schönen Hügel mit Ausblick aufs Meer gelegen. Auch diese Unterkunft kann ich nur wärmstens empfehlen. Ein gemütliches Bett, eine noch gemütlichere große Terrasse, Küche mit allen möglichen Utensilien (außer Herd), ein wunderschönes Bad mit riesiger Dusche sowie das fast schon übliche Equipment wie Flossen, Sonnenschirm, Kühlboxen usw gibt es zum ausborgen. Achja, die Vermieter sind übrigens sehr nette Deutsche.
Unser Strand des Tages ist der Khalu’u Beach ein paar Minuten südlichen von Kona. Hier empfiehlt es sich so früh wie möglich dort zu sein.
Ab ca. 10.00h vormittags ist der Strand knall voll und man wird wohl Schwierigkeiten haben einen Parkplatz zu finden. Wir wollen es trotzdem wagen, schließlich soll man hier gut Schnorcheln können und ev. Schildkröten sehen. Tatsächlich sieht Sandra eine nur wenige Meter vom Strand entfernt. Eigentlich erstaunlich, dass die ganzen Leute sie nicht stören. Der Strandwächter verrät uns, dass hier 22 Schildkröten in der Bucht beheimatet sind. Ich selber sehe zwar keine Schildkröte, aber auch sonst ist die Bucht sehr nett. Wir verweilen hier eine Zeit um uns für eines unserer Highlights, nämlich den Nachttauchgang mit Mantarochen auszuruhen.
Manta Night Dive:
Die berühmten Mantas von Kona sieht man am besten in der Nacht, wenn die Lichter und Scheinwerfer das Plankton erhellen welches sie fressen. Wir haben über “Kona Diving Company” den Nachttauchgang mit 2 Tauchgängen gebucht.
Gegen 16:30 geht es mit dem kleinen aber feinen Boot los. Die Crew besteht aus Captain Paul, der Tauchlehrerin Sophie und dem Schnorchelbeauftragen Tom- ein echt sehr nettes Team.
Der erste Tauchgang findet noch vor der Dämmerung statt. Wir tauchen auf eine Höchsttiefe von 25 Meter entlang eines sehr schönen Wandriffs mit zahlreichen Moränen und Fischen. Ich habe sogar das Glück einer der noch 1200 lebenden Mönchsrobben zu sehen. 2 riesige Mantas sehen wir auch noch. Ein echt guter Vorgeschmack würde ich sagen.
Als wir wieder auftauchen ist bereits die Hölle oben los. Zahlreiche Schiffe und Boote mit weiteren Tauchern und vor allem dutzenden Schnorchlern. Ich werde skeptisch ob das was wird. Wir warten ziemlich lange oben, bis die meisten Ausflugsboote verschwunden sind. Bei zu vielen Locklichtern verteilen sich die Mantas zu sehr. Wir gehen als letzte Taucher der umliegenden Boote ins Wasser (was wohl zur Folge haben wird, dass wir wohl auch als letzter rauf gehen). Als wir unten am Grund bei den Lichtern ankommen, tummeln sich bereits tausende Fische um die Lichter, die wohl schon bekannte Moräne „Crazy Frank“ ist auch dabei.
15 Minuten passiert gar nichts. Wir haben schon Angst nichts zu sehen, doch dann geht es los. Ein riesiger Manta (ca. 6 Meter Spannweite) taucht aus dem Dunklen auf. Er wirkt sehr bedrohlich, doch wie wir wissen, fressen sie nur Plankton. Immer wieder kommen die Mantas, manchmal 2 auf einmal um in der Strömung zu fressen. 7 Mantas werden an diesem Abend gezählt. Dabei tauchen sie teilweise wenige cm an unseren Köpfen vorbei! Wir müssen uns tatsächlich ein paar Mal etwas ducken.
Man könnte die Hand ausstrecken und sie berühren, darf und soll man aber nicht. Mantas habe eine natürliche Algenschicht auf ihrer Haut, die sie vor Krankheiten schützt. Eine Berührung würde diese Schutzschicht zerstören. Unsere Tauchlehrerin hat uns im Vorfeld erzählt, dass sie erst diese Woche einen Manta gesehen hat, der traurigerweise einen roten Handabdruck auf seinem weißen Bauch hatte.
Wir genießen jedenfalls die Mantas aus unmittelbarer Nähe. So etwas haben wir noch nie erlebt- es war einfach Gänsehaut pur.
Leider hat meine gute Kamera 2 Tage zuvor den Geist aufgegeben, weswegen ich auf das einzig verfügbare Billigprodukt ausweichen musste. Ich habe hier einen kurzen Film zusammengestellt, doch leider wird dieser dem Erlebnis so gar nicht gerecht.
Die letzten 10 Minuten ist unsere Gruppe von 5 Leuten ganz alleine mit dem Mantas am dunklen Meeresgrund, was für ein Erlebnis!
Ich kann die Koa Divers wärmstens empfehlen- ihnen scheint sehr viel am Schutz dieser Tiere zu liegen, was mir bei vielen anderen der zahlreichen Boote nicht so vorkam. Erschöpft aber äußerst glücklich treffen wir gegen 22h wieder im Hafen ein.
Tag 12: Kiholo Bay/ Mahai-Ulu Bay
Heute ist mal wieder etwas relaxen angesagt. Wir fahren an den Strand des Kiholo Bay in den Norden von Kona.
Nach etwa 40 Minuten kommt man zum Schotterweg der zum Strand führt. Teilweise gibt es sehr gute Einstiegsmöglichkeiten, an anderen Stellen sind nur Felsen. Wir finden den Strand allgemein nicht gerade sehr gemütlich. Dafür entschädigt uns aber eine sich sonnende grüne Wasserschildkröte für den Aufwand hierher zu kommen.
Wir fahren in Richtung Kona zurück an einen Parkplatz mit Abzweigungen zu gleich mehreren Stränden. Zum Parkplatz gelangt man über eine sehr grobe Schotterpiste, bei der man schon etwas Geduld und Fahrgeschick mitbringen muß.
Von hier geht es gerade aus geht es zum Ka- Elehuluhulu Strand– und ja, der heißt wirklich so. wenn man sich aber rechts hält, geht es in zu einerwir finden noch schönere Bucht, die Mahai-Ulu Bay. Eigentlich wollen wir zum Makalawena Strand, zu dem man nochmal eine halbe Stunde gehen müsste, entscheiden uns aber heute dazu uns den Weg zu sparen. Hier ist es mit den Palmen und wunderschönen Sand gut genug für uns- ehrlich gesagt ist das einer der schönsten Strände überhaupt bislang auf Hawaii- noch dazu sind kaum Leute hier. Achja, und beim Schwimmen sehen wir auch hier noch eine Wasserschildkröte beim fressen nur 1 Meter vom Strand entfernt- und dort blieb sie auch mindestens 2 Stunden lang. Einfach wunderschön.
Tag 14: schwimmen mit Delfinen + schnorcheln in der Kealakekua Bay/ Mauna Kea
Es steht schwimmen mit Delfinen am Programm. Gebucht haben wir mit den gut bewerteten “Dolphin Discoveries”, die direkt am Hafen beim Sharaton in Kona liegen. Als wir ankommen stehen hier schon gut 20 Personen- wir befürchten das Schlimmste- zu unrecht. Die zahlreichen Touristen werden auf mehrere Boote aufgeteilt. Wir sind eine Gruppe von 6 Personen die Captain Nick zugeteilt werden.
Gegen 8:00h geht es raus aufs Meer. Nach etwa 30 Minuten wird der erste Schwarm an Delfinen gesichtet- eine Garantie dafür gibt es freilich nicht, doch dürften die Chancen dafür extrem hoch sein, da sie in der Bucht leben.
Es folgt der erste Schnorchelgang. Inzwischen habe ich mir eine GoPro Hero5 in Kona geleistet und die alte Kamera bei Target retourniert (die sie anstandslos zurück genommen haben, obwohl ich sie schon gebraucht hatte)
Das Boot wird vor der Route der Delfine geparkt und wir werden angewiesen sanft und so geräuschlos wie möglich ins Wasser zu gleiten- je ruhiger man ist, desto eher kommen die Delfine auf einem zu. Nach ca. 1 Minute schwimmen sie an uns vorbei, allerding recht tief unter uns.
Wir kehren alle zurück ins Boot um wieder in Schwimmrichtung der Delfine zu fahren, sie zu überholen und wieder zu warten, bis sie unseren Weg kreuzen. Diesmal klappt es schon viel besser, die Delfine schwimmen schon bis auf wenig Meter an uns heran. Diese Prozedur wiederholen wir ca. 5 Mal. Einfach unbeschreiblich zu sehen, wir mehrere Dutzende Delfine immer wieder an uns vorbeischwimmen, mal tief, mal nur wenige Meter oder gar cm. Auch hier gilt wieder, dass es sich um Wildtiere handelt, also schauen, nicht greifen.
Wir sind jedenfalls überglücklich den Tieren so nah erleben zu dürfen. Auch hier habe ich ein kurzes Video gedreht:
Um ca. 10:30 fängt die Ruhephase der Delfine an, ab da dürfen sie nicht mehr gestört werden. Die Tour soll aber bis 12:00 gehen, was nun?
Es geht weiter zum Schnorcheln, doch Captain Nick hat (als einziger) die Vermutung, dass kleine Wale in der Bucht sein könnten, obwohl gerade nicht Saison ist. Wir fahren raus auf Meer, schon die Bootsfahrt ist schön, und tatsächlich, nach 20 Minuten treffen wir tatsächlich auf 2 Pilotwale. Es folgt die Frage ob wir schnorcheln wollen? Na klar! Diesmal aber ohne Flossen, da die Tiere sehr scheu sind. Wir parken wieder in gebührendem Abstand und warten bis die Tiere auf uns zukommen. Leider tauchen sie kurz vor uns in schier unendliche Tiefen ab, doch einen kurzen Blick Unterwasser können wir noch erhaschen.
Wieder hat Captain Nick viel Gefühl bewiesen und meinte noch, dass dies außertourlich war und es nicht von unserer Schnorchelzeit abgezogen wird- einfach nur geil.
Schließlich gelangen wir noch in die Berühmte Kealakekua Bay wo Captain Cook ums Leben kam. Zu dieser gelangt man entweder per Boot oder sonst nur durch eine längere Wanderung.
Die Bucht ist relativ voll mit Booten, das Riff ist aber richtig schön. Allerdings ist uns nach 30 min schon etwas kalt. Heute waren wir schon genug im Wasser. Am Rückweg zeigt uns Captain Nick noch einige interessante Spots an der Küste. Um 12:45 laufen wir wieder in den Hafen ein, 45 später als geplant.
Mauna Kea:
Am Nachmittag starten wir unseren zweiten Versuch zum Mauna Kea. Ca. 1:15 fährt man von Kona. Als wir langsam in die Berge kommen, startet der übliche Regen und es wird immer nebliger. Schließlich kommen wir beim Visitor Center an- noch immer Nebel. Dabei war online die heutige Prognose klar und sonnig- von wegen!
Wir fragen im Visitor Center nach. Am Gipfel soll es klar sein, und auch gegen 20:15 soll sich der Nebel weiter unten verziehen.
Es wird geraten mindestens eine halbe Stunde am Visitor Center zu verweilen um sich zu aklimatisieren. Nach einer halben Stunde fahren wir hoch zum 4.207m gelegenen Gipfel hoch. Achtung: man muss Allradantrieb haben. Inzwischen wird das überprüft, bzw wird man bei einem Schranken danach gefragt. Wir hatten jedenfalls einen, was aber glaube ich nicht auf alle Fahrzeuge am Gipfel zutraf. Auch wird zumindest ein halber Tank empfohlen.
In Reiseführern und online liest man die wildesten Sachen über die Straße. Der Weg zum Gipfel ist meiner Meinung nach aber halb so schlimm. Wer mal eine Schotterpiste auf einer griechischen Insel bewältigt hat, wird auch das schaffen, mit 4×4 sowieso kein Problem. Ca. 30min fährt man vom Visitor Center hoch. Schließlich durchbrechen wir tatsächlich die Wolkendecke.
Der Ausblick über den Wolken ist wirklich großartig- den hat man sonst nur vom Flugzeug. Achtung: man ist hier auf 4.207m, und vom Meeresboden gemessen ist es der höchste Berg der Welt! Die Luft ist hier also schon dünn und es kann zu Kreislaufproblemen kommen. Achja, und warm anziehen!
Es ist einfach wunderschön vom Gipfel den Sonnenuntergang zu beobachten. Spätestens 30 Minuten später muss man den Gipfel auch schon verlassen.
Unten beim Visitor Center hängen noch immer die Wolken, es ist 19:45. Wir warten noch eine halbe Stunde, entscheiden uns dann aber dazu auf den Blick durchs Teleskop zu verzichten. Laut Meinung der Ranger kann es in 15 Minuten klar sein, oder auch in 5 Stunden. Wir haben jedenfalls genug gesehen, auch so war Big Island beeindruckend genug.
Morgen brechen wir zu unserer letzten Station Kauai auf!